Ein kleines Fallbeispiel:
Wir nennen unser Fallbeispiel im Folgenden „Pony“.
„Pony“ hat eine Vorerkrankung. Hinten rechts ein schon seit 2 Jahren ausgeheilter Sehnenschaden. Durch die lange Schonhaltung hat sich eine Schiefe entwickelt und die Rückenmuskulatur ist schlecht ausgebildet. „Pony“ kann sich schlecht nach rechts biegen und drängt somit immer wieder über die rechte Schulter. So können wir feststellen, dass links die hole Seite und rechts die Zwangsseite ist. Zudem ist die Hinterhand passiv und deshalb stehen die Hinterbeine sehr eng. Mithilfe des Unterhalses hilft sich „Pony“ die Vorhand anzuheben, da es das Brustbein nicht positiv anspannen möchte und sich somit verspannt. Durch die schlecht bemuskelte Hinterhand und verspannte Vorhand konnte sich der Rücken nicht ausbilden.
Bedingt durch die seit 2 Jahren regelmäßige Osteopathiebehandlung können Blockaden ausgeschlossen werden.
Der Trainingsplan von „Pony“ sieht neben normalem Reiten und Ausreiten das Stangen-Workout vor. Hier empfehle ich auf der rechten Hand die Übung 3.8. Stangen-Workout für Pferde, die nach innen fallen und auf der linken Hand die Übung 3.9. Stangen-Workout für Pferde, die nach außen drängen. (aus dem Buch: Stangen-Workout für Dressurpferde)
Um den Rücken zu schonen, jedoch das Bewegungsmuster zu verändern, wurde das Stangen-Workout an der Longe gewählt.
Als Hilfszügel wird eine „Longierhilfe“ verwendet. Diese hilft „Pony“ die Hinterhand einzurahmen und das aktive Abfußen der Hinterhand zu fördern. Zudem rahmt der Hilfszügel „Pony“ seitlich ein und hilft ihm die korrekte Haltung zu finden.
Schon nach 3 Trainingseinheiten zeichneten sich die ersten Trainingserfolge ab. Die Hinterhand wurde deutlich aktiver und die äußeren Muskelschlingen bildeten sich, der Unterhals wurde weniger und die Biegung rechts verbesserte sich deutlich.
Da „Pony“ einen starken Ponykopf hat, lernt er zwar schnell, weiß aber auch, wann es sich zu arbeiten lohnt und wann man sich auch mal „absinken“ lassen kann. Deshalb wurden nach und nach immer mehr Stangen für das Training genutzt. Nach einigen Trainingswochen wurde die Übung 3.10. in Kombination mit den schon genannten Übungen genutzt.
Nach mehreren Trainingswochen zeichnen sich vielversprechende Erfolge ab, da „Pony“ nun genügend Kraft bekommen hat, den neuen und gesunden Bewegungsablauf zu erlernen und auch außerhalb des Stangen-Workouts zu nutzen. Die Biegung verbesserte sich deutlich, die Hinterhand wurde merklich kräftiger und aktiver. Somit verbesserte sich die Rückenmuskulatur und das Brustbein konnte sich heben. Die Stangen-Workout-Übungen werden „Pony“ weiterhin begleiten. Nach und nach werden ein paar Trainingseinheiten durch Reitende Übungen ersetzt.
Mehr zu diesem Thema findest du im Magazin zum Them Stangentraining.
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