Hallo und herzlich willkommen zu meinem Blogartikel! Heute möchte ich mit dir über ein spannendes Konzept sprechen, das ich als Trainer immer wieder anwende: das Zwiebelschalenprinzip. Vielleicht fragst du dich, wie ich auf diesen lustigen Namen gekommen bin. Lass es mich dir erklären!
Was ist das Zwiebelschalenprinzip?
Das Zwiebelschalenprinzip beschreibt, wie wir Trainer bei der Arbeit mit Pferden vorgehen. Wenn ein Kunde zu mir kommt und sagt: „Mein Pferd macht immer X und ich suche eine Lösung dafür“, dann beginnt unsere Reise. Wir schauen uns zuerst die Symptomatik an – das äußere Verhalten des Pferdes. Zum Beispiel könnte es sich beim Angaloppieren „raushebeln“. Das ist ein Symptom, aber was ist die Ursache?
Statt nur die Symptome zu betrachten, ist es wichtig, in die Tiefe zu gehen. Das Ziel ist es, die Ursache für das Verhalten deines Pferdes schnell herauszufinden und nicht erst nach zwei Jahren wie beim Zwiebelschalenprinzip, wo man Schale um Schale abträgt. Die Kunst des Reitunterrichts besteht darin, effizient zu arbeiten und mit gezielten Übungen direkt an der Ursache zu arbeiten.
Die individuelle Bewegungsstrategie des Pferdes
Ein zentraler Aspekt dabei ist die individuelle Bewegungsstrategie deines Pferdes. Jedes Pferd wird mit einer bestimmten Bewegungsstrategie geboren. Es gibt gesunde und weniger gesunde Strategien, insbesondere wenn es um das Reiten geht. Eine positive Körperspannung ist entscheidend, um der Schwerkraft und dem Gewicht des Reiters entgegenzuwirken.
Wenn wir diese positive Körperspannung nicht herstellen können, bleibt das Pferd in einer negativen Bewegungsstrategie, was zu verschiedenen Symptomen und gesundheitlichen Problemen führen kann. Dazu zählen Fesselträgerschäden, Gelenksentzündungen und viele andere Beschwerden.
Die richtigen Übungen finden
Um das Pferd zu unterstützen, müssen wir verstehen, welche Bewegungsstrategie es hat und welche Muskelgruppen – wie der Schulter- und Beckengürtel – stärker oder schwächer sind. Das bedeutet, dass wir gezielte Übungen entwickeln müssen, um die Muskulatur zu stärken und Blockaden zu lösen.
Hier ein kleiner Tipp: Wenn du dein Pferd einfach laufen lässt und in eine Wendung bringst, achte darauf, welcher Schultergürtel schwächer ist. Das Pferd nutzt den Hals zur Stabilisierung, und wenn es den Kopf nach außen neigt, deutet das auf eine Schwäche im Schultergürtel hin.
Individuelle Trainingspläne entwickeln
Sobald wir die Bewegungsstrategie und die betroffenen Muskelgruppen identifiziert haben, können wir einen individuellen Trainingsplan erstellen. Das bedeutet, dass wir nicht nur an den Symptomen arbeiten, sondern direkt an den Ursachen. Der Plan könnte Übungen zur Stärkung der Muskulatur, zur Verbesserung der Beweglichkeit oder zur Aktivierung des Parasympathikus beinhalten.
Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Prozess Zeit benötigt. Erfahrungsgemäß dauert es mindestens ein halbes Jahr, um signifikante Verbesserungen zu sehen. Daher biete ich in meinen Kursen tiefere Einblicke in diese Thematik an, damit du die Prinzipien selbst anwenden kannst.
Fazit
Denke daran, die Zwiebelschalen nicht einfach abzuschälen, sondern die Zwiebel einmal in der Mitte durchzuschneiden und das Innere zu betrachten. So kannst du die Ursachen für das Verhalten deines Pferdes erkennen und effektiv angehen. Ich hoffe, dieser Artikel hat dir neue Perspektiven eröffnet und dich inspiriert, weiter an der Pferd-Reiter-Beziehung zu arbeiten.
Ich wünsche dir einen wundervollen Tag und viel Erfolg bei deiner Arbeit mit deinem Pferd. Bis zum nächsten Mal!
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der Symmetrie der Achsen und dem darauf angepassten
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