Die Hilfengebung

Die Hilfengebung

 

Eine korrekte Hilfengebung ist immer ein Zusammenspiel aller Hilfen.

Die Gewichtshilfe:

  • Beidseitig belastende Gewichtshilfe. Sie wird bei allen geraden Linien benötigt. Dies bedeutet, dass

beide Sitzbeinhöcker belastet werden.

  • Einseitig belastende Gewichtshilfe. Diese benutzen wir bei allen gebogenen Linien und Seitengängen.

Es wird nur ein Sitzbeinhöcker belastet.

  • Entlastende Gewichtshilfe. Sie wird im leichten Sitz angewendet.

Die Schenkelhilfe:

Mit Schenkelhilfe beschreibt man den Unterschenkel, der sich locker am Pferdebauch befindet und unterstützend mit treibt. Nur als Korrektur können wir den Sporen oder die Gerte als treibende Hilfe hinzuziehen. Dabei unterscheidet man den

  • vorwärtstreibenden Schenkel, der »am« Gurt (eine Handbreit hinter dem Sattelgurt) eingesetzt wird, um die Hinterhand zum verstärkten Abfußen anzuregen,
  • seitwärtstreibenden Schenkel, der das Pferd zum Übertreten animiert und
  • verwahrenden Schenkel, der als Begrenzung bei gebogenen Linien und Seitengängen sowie auch beim »Schenkelweichen« eingesetzt wird.

Der vorwärtstreibende Schenkel sollte immer das jeweilige Hinterbein unterstützen. Dies setzt voraus, dass wir fühlen, wann welches Hinterbein abfußt. Der seitwärtstreibende Schenkel kann zu Korrekturzwecken seine Lage verändern. Wenn wir z. B. mit dem Schenkel mindestens zwei Handbreit hinter dem Gurt treiben, verschieben wir die Hinterhand des Pferdes. Kurz hinter dem Gurt eingesetzt verschieben wir die Schulter des Pferdes (siehe 2.1).

 

Unser Ziel ist es ein Pferd zu reiten, das allein durch das Gewicht und den Schenkel geritten wird und benötigen die Zügelhilfen nur, um dem Pferd die verlangte Übung zu verdeutlichen.

Demzufolge sollten immer zuerst das Gewicht und dann der Schenkel und erst danach der Zügel eingesetzt werden. Dies findet wenige Millisekunden nacheinander statt, sodass alle vorhergehenden Hilfen immer die letzte Hilfe unterstützen. Je nach Ausbildungsstand und Reitweise ist dies variabel.

 

Zuletzt kommt die Zügelhilfe:

 

Hier unterscheiden wir zwischen dem annehmenden Zügel, die nachgebende Zügelhilfe, die verwahrende Zügelhilfe und den seitwärtsweisenden Zügel. Letzteres zeigt jungen Pferden (oder am Anfang der Ausbildung stehenden Pferden) den Weg. Auf jede annehmende folgt immer eine nachgebende Zügelhilfe! Der verwahrende Zügel dient als Begrenzung und gibt Stabilität außen. Unsere Handhaltung spielt dabei eine große Rolle.

Tragen wir unsere Hände breit und tief, unterstützen wir das Pferd in der Vorwärts-Abwärts-Haltung. Tragen wir sie hoch und eng, wird das Pferd seinen Kopf höher tragen. Sobald unser Pferd die unterstützende Handhaltung nicht mehr benötigt, sollte die Linie Ellbogen – Hand – Pferdemaul (Dressur) bzw. Schulter – Hand – Pferdemaul (Western) eingehalten werden, um das Pferd nicht zu stören.

 

Auch ist ein weiches Handgelenk wichtig. Dazu sollten die Hände aufrecht und geschlossen getragen werden. Der Daumen bildet locker ein kleines Dach auf der Faust. Bei jungen Pferden oder Pferden, die am Anfang ihrer Ausbildung stehen, kann die Stimmhilfe gezielt eingesetzt werden.

 

Damit unsere Pferde nicht auf die Hilfen abstumpfen, sollten wir die 4-Punkte-Regel (dies gilt für alle Hilfen!) beachten:

(1) Wir bitten unser Pferd vorsichtig mit der für später gewollten Stärke.

(2) Wir fordern mit der gleichen Hilfe, aber mit stärkerem Druck.

(3) Wir bauen den Druck auf, sodass unser Pferd sofort die geforderte Übung ausführt.

(4) Sobald unser Pferd die geforderte Übung ausführt, loben wir es mit der Stimme und einer nachgebenden Hilfe.

 

Ihr Pferd wird schnell verstehen, dass es sich lohnt, auf das erste Bitten zu reagieren und somit sensibel auf die Hilfen zu werden. Werden Sie niemals unfair oder emotional im negativen Sinne. Bestärken Sie Ihr Pferd durch ausgiebiges Lob und motivieren Sie es, Ihnen ein kleines Geschenk zu machen. Sie werden merken, dass das Pferd mitdenkt, Ihnen gefallen will und die Übung am liebsten nochmal ausführen möchte, um von Ihnen gelobt zu werden.

 

Wichtig: Pferde können sich nicht sehr lange konzentrieren (ca. 1–10 Minuten). Belohnen Sie Ihr Pferd, nachdem es die geforderte Übung absolviert hat, mit Lob/Schritt/Stehen und einer nachgebenden Hilfe!

 

In dieser Ausgabe von RIDE WITH A SMILE geht es, um den Reitersitz.
 

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