Rauf und runter, das kann ja nicht so schwierig sein, denkt sich der ein oder andere. Aber korrektes Leichttraben hat es in sich. Immer wieder sieht man in der Reitbahn verzweifelte Reiter, die mit aller Macht versuchen den „Hampelmann“ korrekt auszuführen: also, mithilfe der Steigbügel aufzustehen, die sich dann weit vom Pferdebauch abspreizen, um danach wieder in den Sattel (natürlich geschmeidig) zu setzen und gleichzeitig die Fersen in den Pferdekörper zu bohren, damit das Pferd nicht ganz zum Stillstand kommt.
Doch wie trabt man richtig leicht und woher kommt das Leichttraben?
Ziel war es im 18. Jahrhundert, innerhalb kürzester Zeit reitunerfahrenen Soldaten den Ausritt in den Krieg zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde in England den Adligen das Leichttraben beigebracht, da viele nicht so gut reiten konnten, um bei den Jagden bei hohem Tempo auf dem Pferderücken zu bleiben. Deshalb wurde das Leichttraben auch „englisches Traben“ genannt.
Das Leichttraben wird heutzutage vor allem für die Lösungsphase genutzt. Dabei soll das innere Hinterbein aktiviert und zum Vorgriff angeregt werden, um eine vermehrte Lastaufnahme zu erreichen. Damit das innere Hinterbein aktiviert wird, muss der innere Schenkel im Moment des Abfußens treiben. Gleichzeitig ermöglicht das Entlasten der Pferdewirbelsäule durch das Aufstehen des Reiters ein vermehrtes Vorschwingen des inneren Hinterbeins.
Kurz gesagt:
Der Reiter sollte, während er aufsteht, das innere Hinterbein zum vorwärts treten animieren.
Doch wird das auch so in den Reitschulen kommuniziert? Meistens leider nicht, da es deutlich schwerer als die „Hampelmann-Methode“ ist.
Um korrekt leicht zu traben und dabei korrekt zu treiben ist es wichtig, zunächst nur so weit wie nötig aus dem Sattel aufzustehen. Ist der Oberkörper des Reiters leicht nach vorne geneigt, ist dies deutlich einfacher. Während des Aufstehens sollten die Knie angewinkelt bleiben; nur so kann der Unterschenkel am Pferdebauch auch treibend einwirken. Während des Aufstehens darf der Reiter nur die Hüfte nach vorne schieben. Das „Aufstehen“ wird durch den Schwung des Pferdes ausgelöst.
Korrektes Leichttraben kann Pferde lockern und lösen und Ihnen helfen den Takt zu verbessern. Jedoch wirkt falsches Leichttraben genauso negativ auf den Takt, die Losgelassenheit und die Rückenmuskulatur des Pferdes. Zudem kann es passieren, dass durch zu häufiges Leichttraben die Hüfte des Reiters blockiert und ein gefühlvolles Mitschwingen im Aussitzen nicht mehr möglich ist.
Ich kann dir nur empfehlen, vielleicht auch mithilfe einer Sitzschulung an der Longe, das korrekte Leichttraben zu erlernen.
Falls du doch Probleme hast, nach so langer Zeit das Leichttraben umzulernen, kannst du auch versuchen auf dem „falschen Fuß“ leicht zu traben. Dies ermöglicht zwar ein Treiben zum richtigen Zeitpunkt, jedoch entlastet es nicht den Pferderücken, während das innere Hinterbein vorschwingt. Und doch hat es eine große Auswirkung auf dein Pferd.
Das Wichtigste in der Reiterei ist jedoch zu fühlen, wann und wie das Pferd tritt. Sodass genau zum richtigen Zeitpunkt auch durch einen treibenden Schenkel das Pferd aktiviert oder korrigiert wird.
Um dies zu erspüren, ist nicht nur jahrelanges Training, sondern auch ein lockeres elastisches Mitschwingen in der Mittelpositur nötig.
Lies dazu „Das elastische Mitschwingen in der Mittelpositur“.
Denn auch beim Aussitzen sieht man fortgesetzt in der Reitbahn schlackernde Reiterbeine, die ungewollt im halben Sekundentakt gegen den Pferdebauch schlagen.
In dieser Ausgabe von RIDE WITH A SMILE geht es, um den Reitersitz.
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