Leichttraben, aber korrekt

Rauf und runter, das kann ja nicht so schwierig sein, denkt sich der ein oder andere. Aber korrektes Leichttraben hat es in sich. Immer wieder sieht man in der Reitbahn verzweifelte Reiter, die mit aller Macht versuchen den „Hampelmann“ korrekt auszuführen: also, mithilfe der Steigbügel aufzustehen, die sich dann weit vom Pferdebauch abspreizen, um danach wieder in den Sattel (natürlich geschmeidig) zu setzen und gleichzeitig die Fersen in den Pferdekörper zu bohren, damit das Pferd nicht ganz zum Stillstand kommt.

Doch wie trabt man richtig leicht und woher kommt das Leichttraben?

Ziel war es im 18. Jahrhundert, innerhalb kürzester Zeit reitunerfahrenen Soldaten den Ausritt in den Krieg zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde in England den Adligen das Leichttraben beigebracht, da viele nicht so gut reiten konnten, um bei den Jagden bei hohem Tempo auf dem Pferderücken zu bleiben. Deshalb wurde das Leichttraben auch „englisches Traben“ genannt.

Das Leichttraben wird heutzutage vor allem für die Lösungsphase genutzt. Dabei soll das innere Hinterbein aktiviert und zum Vorgriff angeregt werden, um eine vermehrte Lastaufnahme zu erreichen. Damit das innere Hinterbein aktiviert wird, muss der innere Schenkel im Moment des Abfußens treiben. Gleichzeitig ermöglicht das Entlasten der Pferdewirbelsäule durch das Aufstehen des Reiters ein vermehrtes Vorschwingen des inneren Hinterbeins.

Kurz gesagt:

Der Reiter sollte, während er aufsteht, das innere Hinterbein zum vorwärts treten animieren.

Doch wird das auch so in den Reitschulen kommuniziert? Meistens leider nicht, da es deutlich schwerer als die „Hampelmann-Methode“ ist.

Um korrekt leicht zu traben und dabei korrekt zu treiben ist es wichtig, zunächst nur so weit wie nötig aus dem Sattel aufzustehen. Ist der Oberkörper des Reiters leicht nach vorne geneigt, ist dies deutlich einfacher. Während des Aufstehens sollten die Knie angewinkelt bleiben; nur so kann der Unterschenkel am Pferdebauch auch treibend einwirken. Während des Aufstehens darf der Reiter nur die Hüfte nach vorne schieben. Das „Aufstehen“ wird durch den Schwung des Pferdes ausgelöst.

Korrektes Leichttraben kann Pferde lockern und lösen und Ihnen helfen den Takt zu verbessern. Jedoch wirkt falsches Leichttraben genauso negativ auf den Takt, die Losgelassenheit und die Rückenmuskulatur des Pferdes. Zudem kann es passieren, dass durch zu häufiges Leichttraben die Hüfte des Reiters blockiert und ein gefühlvolles Mitschwingen im Aussitzen nicht mehr möglich ist.

Ich kann dir nur empfehlen, vielleicht auch mithilfe einer Sitzschulung an der Longe, das korrekte Leichttraben zu erlernen.

Falls du doch Probleme hast, nach so langer Zeit das Leichttraben umzulernen, kannst du auch versuchen auf dem „falschen Fuß“ leicht zu traben. Dies ermöglicht zwar ein Treiben zum richtigen Zeitpunkt, jedoch entlastet es nicht den Pferderücken, während das innere Hinterbein vorschwingt. Und doch hat es eine große Auswirkung auf dein Pferd.

Das Wichtigste in der Reiterei ist jedoch zu fühlen, wann und wie das Pferd tritt. Sodass genau zum richtigen Zeitpunkt auch durch einen treibenden Schenkel das Pferd aktiviert oder korrigiert wird.

Um dies zu erspüren, ist nicht nur jahrelanges Training, sondern auch ein lockeres elastisches Mitschwingen in der Mittelpositur nötig.

Lies dazu „Das elastische Mitschwingen in der Mittelpositur“.

Denn auch beim Aussitzen sieht man fortgesetzt in der Reitbahn schlackernde Reiterbeine, die ungewollt im halben Sekundentakt gegen den Pferdebauch schlagen.

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Die Hilfengebung

Die Hilfengebung

 

Eine korrekte Hilfengebung ist immer ein Zusammenspiel aller Hilfen.

Die Gewichtshilfe:

  • Beidseitig belastende Gewichtshilfe. Sie wird bei allen geraden Linien benötigt. Dies bedeutet, dass

beide Sitzbeinhöcker belastet werden.

  • Einseitig belastende Gewichtshilfe. Diese benutzen wir bei allen gebogenen Linien und Seitengängen.

Es wird nur ein Sitzbeinhöcker belastet.

  • Entlastende Gewichtshilfe. Sie wird im leichten Sitz angewendet.

Die Schenkelhilfe:

Mit Schenkelhilfe beschreibt man den Unterschenkel, der sich locker am Pferdebauch befindet und unterstützend mit treibt. Nur als Korrektur können wir den Sporen oder die Gerte als treibende Hilfe hinzuziehen. Dabei unterscheidet man den

  • vorwärtstreibenden Schenkel, der »am« Gurt (eine Handbreit hinter dem Sattelgurt) eingesetzt wird, um die Hinterhand zum verstärkten Abfußen anzuregen,
  • seitwärtstreibenden Schenkel, der das Pferd zum Übertreten animiert und
  • verwahrenden Schenkel, der als Begrenzung bei gebogenen Linien und Seitengängen sowie auch beim »Schenkelweichen« eingesetzt wird.

Der vorwärtstreibende Schenkel sollte immer das jeweilige Hinterbein unterstützen. Dies setzt voraus, dass wir fühlen, wann welches Hinterbein abfußt. Der seitwärtstreibende Schenkel kann zu Korrekturzwecken seine Lage verändern. Wenn wir z. B. mit dem Schenkel mindestens zwei Handbreit hinter dem Gurt treiben, verschieben wir die Hinterhand des Pferdes. Kurz hinter dem Gurt eingesetzt verschieben wir die Schulter des Pferdes (siehe 2.1).

 

Unser Ziel ist es ein Pferd zu reiten, das allein durch das Gewicht und den Schenkel geritten wird und benötigen die Zügelhilfen nur, um dem Pferd die verlangte Übung zu verdeutlichen.

Demzufolge sollten immer zuerst das Gewicht und dann der Schenkel und erst danach der Zügel eingesetzt werden. Dies findet wenige Millisekunden nacheinander statt, sodass alle vorhergehenden Hilfen immer die letzte Hilfe unterstützen. Je nach Ausbildungsstand und Reitweise ist dies variabel.

 

Zuletzt kommt die Zügelhilfe:

 

Hier unterscheiden wir zwischen dem annehmenden Zügel, die nachgebende Zügelhilfe, die verwahrende Zügelhilfe und den seitwärtsweisenden Zügel. Letzteres zeigt jungen Pferden (oder am Anfang der Ausbildung stehenden Pferden) den Weg. Auf jede annehmende folgt immer eine nachgebende Zügelhilfe! Der verwahrende Zügel dient als Begrenzung und gibt Stabilität außen. Unsere Handhaltung spielt dabei eine große Rolle.

Tragen wir unsere Hände breit und tief, unterstützen wir das Pferd in der Vorwärts-Abwärts-Haltung. Tragen wir sie hoch und eng, wird das Pferd seinen Kopf höher tragen. Sobald unser Pferd die unterstützende Handhaltung nicht mehr benötigt, sollte die Linie Ellbogen – Hand – Pferdemaul (Dressur) bzw. Schulter – Hand – Pferdemaul (Western) eingehalten werden, um das Pferd nicht zu stören.

 

Auch ist ein weiches Handgelenk wichtig. Dazu sollten die Hände aufrecht und geschlossen getragen werden. Der Daumen bildet locker ein kleines Dach auf der Faust. Bei jungen Pferden oder Pferden, die am Anfang ihrer Ausbildung stehen, kann die Stimmhilfe gezielt eingesetzt werden.

 

Damit unsere Pferde nicht auf die Hilfen abstumpfen, sollten wir die 4-Punkte-Regel (dies gilt für alle Hilfen!) beachten:

(1) Wir bitten unser Pferd vorsichtig mit der für später gewollten Stärke.

(2) Wir fordern mit der gleichen Hilfe, aber mit stärkerem Druck.

(3) Wir bauen den Druck auf, sodass unser Pferd sofort die geforderte Übung ausführt.

(4) Sobald unser Pferd die geforderte Übung ausführt, loben wir es mit der Stimme und einer nachgebenden Hilfe.

 

Ihr Pferd wird schnell verstehen, dass es sich lohnt, auf das erste Bitten zu reagieren und somit sensibel auf die Hilfen zu werden. Werden Sie niemals unfair oder emotional im negativen Sinne. Bestärken Sie Ihr Pferd durch ausgiebiges Lob und motivieren Sie es, Ihnen ein kleines Geschenk zu machen. Sie werden merken, dass das Pferd mitdenkt, Ihnen gefallen will und die Übung am liebsten nochmal ausführen möchte, um von Ihnen gelobt zu werden.

 

Wichtig: Pferde können sich nicht sehr lange konzentrieren (ca. 1–10 Minuten). Belohnen Sie Ihr Pferd, nachdem es die geforderte Übung absolviert hat, mit Lob/Schritt/Stehen und einer nachgebenden Hilfe!

 

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Der Reitersitz in der Biegung

Die korrekte Biegung

 

Die Formulierung, „das Pferd soll sich um den inneren Schenkel biegen“ wird oft falsch verstanden, indem der innere Schenkel starken Druck ausübt, der innere Zügel das Pferd extrem nach innen stellt und der äußere Schenkel versucht, die Hinterhand nach innen zu schieben und die äußere Zügelhand, wie beim Fahrradfahren, nach vorne geführt wird.

Ganz so extrem wird es natürlich bei den meisten nicht sein, doch das Thema Biegung ist nicht nur interessant, sondern man vertieft damit sein biomechanisches Wissen rund ums Pferd und den korrekten Sitz in der Biegung. So wird das Auge geschult und die eigene Analyse verbessert sich.

Die Biegung des Pferdes bedeutet eine sinnvolle muskuläre Stabilisation der Vorhand und Hinterhand auf der gebogenen Linie.

Deshalb beginnt die korrekte Biegung in der Kontrolle und Stabilisierung des äußeren Schulter- und Beckengürtels in der Standbeinphase.

Ein „verbiegen“ über den inneren Zügel sollte unbedingt vermieden werden. Die Reaktionen des Pferdes auf einen festen Zügel sind sehr gesundheitsschädlich.

Ein korrekt gebogenes Pferd tritt mit den Hinterbeinen in die Spur der Vorderbeine, kann die Traglast auf dem aktiv untertretenden inneren Hinterbein halten und hat genügend Schulterfreiheit, um das innere Vorderbein vorzuführen. Die drei Achsen (Bein-, Brust- und Kopfachse) sind symmetrisch. Dies kann nur durch die stabile äußere Muskulatur hervorgerufen werden.

Diesem Ziel geht ein gutes und gezieltes Training voraus; dies erfordert Verantwortung, Selbstdisziplin und Selbstreflektion.

Das Pferd als Spiegelbild zum Reiter kann auf psychischer aber auch auf physischer Ebene gesehen werden. Die Achsen zwischen Brustkorb des Pferdes und dem Oberkörper des Pferdes sollten immer symmetrisch und identisch sein. Genauso verhält es sich mit den Achsen zwischen den Reiterbeinen und den Pferdebeinen.

Nur wenn ein Pferd korrekt gebogen ist und seine Stabilität der äußeren Muskulatur für die gebogene Linie ausreicht, kann das Pferd gesund geritten und erhalten werden.

 

Doch wie kann dieses theoretische Wissen in die Praxis Übertragenwerden?

Beginnen wir zunächst am Reitersitz:

Vereinfacht ausgedrückt: Da der Weg zwischen Schulter und Hüfte des Pferdes innen kürzer als außen ist und damit sich der innere Rückenmuskel des Pferdes vereinfacht ausgedrückt zusammenziehen kann, sollte der Reiter seinen inneren Sitzbeinhöcker belasten.

Dies geschieht, indem der Reiter seine innere Seite (Hüfte bis Schulter) stabil hält und die innere Schulter ein Stück nach vorne schiebt. Hierbei geht es nur um wenige Millimeter und ist bei jedem Reiter und
jedem Pferd individuell verschieden. Du findest die korrekte Schulterhaltung für dich mithilfe der kleinen nachfolgenden Übung heraus.

 

Übung 1:

Stell dir vor, du hättest einen schweren Mehlsack auf der inneren Schulter, der nicht runterfallen darf. Knickt man in der Hüfte innen ein und die innere Schulter hängt nach unten, fiele der Mehlsack runter.

 

Auch kann hierbei eine weitere kleine Übung helfen:

Übung 2:

  1. Setz dich auf die Knie eines Freundes, der bequem auf einem Stuhl oder einer Bank sitzt.
  2. Belaste nun z.B. den linken Sitzbeinhöcker mithilfe der oben genannten Stabilität in der linken Seite.
  3. Nun zieht der Freund sein rechtes Bein unter deiner Hüfte weg.
  4. Bleibst du stabil sitzen, hast du alles richtig gemacht. Kommst du durch das Wegziehen des Beines deines Freundes ins Schwanken, hattest du noch keine korrekte Sitzposition für eine gebogene Linie.
  • Wiederhole diese Übung mehrmals, um das korrekte Gefühl abzuspeichern.

Pferde, die ihren inneren Rückenmuskel in der Biegung nicht zusammenziehen wollen, lassen den Reiter außen sitzen. Oft rutscht auch dann der Sattel nach außen.

Bleiben wir zunächst bei den inneren Hilfen des Reiters. Da sich die innere Reiterschulter leicht nach vorne bewegt, kann auch die innere Hand der inneren Schulter des Pferdes den Raum geben nach vorne zu treten. So wird eine leichte Verbindung zum Pferdemaul hergestellt, ohne das Pferd zu weit nach innen zu stellen.

Wichtig: eine Biegung entsteht nicht durch die Stellung mit dem Zügel, sondern entsteht im Pferdekörper!

Der innere Schenkel des Reiters hat die Aufgabe, das innere Hinterbein des Pferdes zum Vorfußen zu animieren und hilft die Vorhand auf die Hinterhand einzustellen, wodurch sich die stabile innere Seite des Reiters verlängert.

Merke: Der Reiter bleibt auf der Seite stabil, auf der das Pferd sich biegen soll.

Wichtig bei der Biegung des Pferdes sind die äußeren Hilfen des Reiters. Da wir auf einer gebogenen Linie immer diagonal denken sollten, wäre der Gegenpart zu einer inneren stabilen Hüfte (nicht fest, sondern stabil) der stabile äußere Zügel. Dieser unterstützt die äußere Schulter des Pferdes gegen die Fliehkraft, Stabilität in den Schultergürtel zu bekommen und so ein Verdrehen des Brustbeins zu verhindern. Auch hier sprechen wir nicht von einem festen Zügel, sondern von einem stabilen und begrenzenden Zügel, der eine weiche Verbindung zum Pferdemaul gewährleistet.

Durch diese diagonale Stabilität des Reiters bekommt das Pferd die Hilfe, die es benötigt, um die seitlichen Muskelgruppen zu trainieren und die Vor- und Hinterhand miteinander zu synchronisieren. Somit übernimmt das innere Hinterbein des Pferdes Energie vom äußeren Schultergürtel.

Der äußere Schenkel des Reiters begrenzt das Pferd und hilft so die Achsensymmetrie bzw. die Einstellung der Vorhand auf die Hinterhand zu verbessern.

Wir als Reiter sollten immer darauf achten, dass wir dem Pferd helfen seinen Bewegungsablauf zu verbessern, um Schäden am Bewegungsapparat zu verhindern.

Je mehr theoretisches Wissen wir uns aneignen und kritisch unseren Sitz analysieren und verbessern, desto gesünder wird unsere Reitweise.

Doch bitte verkopfe dich nicht. Reiten ist keine technische Angelegenheit, vielmehr eine Mischung aus Gefühl, Timing, Wissen, Technik und feiner Kommunikation.

Wir Reiter haben als Trainer der Pferde die verantwortungsvolle Aufgabe, unseren Partner Pferd zu trainieren, zu unterstützen, ihm zu helfen und ihn an die richtige Technik heranzuführen, um gesund und motiviert zu bleiben.

 

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Die häufigsten Sitzfehler

Damit wir unsere Hilfen richtig geben können und das Pferd in seiner Bewegung nicht stören, sollten wir richtig sitzen.

Dies fällt jedoch nicht jedem leicht und es bedarf viel Übung. Je nach Körperbau oder

körperlichen Beschwerden kann es schwerfallen, dem korrekten Sitz nahezukommen. Wichtig ist auf jeden Fall, locker zu sitzen und nicht zu verkrampfen, um das Pferd in seiner Bewegung zu unterstützen.

 

In der Dressur spricht man von 3 Linien:

 

  1. Linie:

Ohr-Schulter-Hüfte-Absatz (diese 4 Punkte sollten beim Reiter in einer Linie sein),

 

  1. Linie:

Ellbogen-Hand-Pferdemaul (auch hier sollte die Linie keinen Knick haben und somit kann die Höhe der Hand je nach Aufrichtung des Pferdes variieren),

 

  1. Linie:

Schaut man den Reiter von hinten an, sollte auch hier vom Scheitel des Reiters über die Hüftmitte bis hin zum Pferdeschweif ein Lot gezogen werden können. Beide Reiterhälften sollten von vorne als auch von hinten gesehen symmetrisch sein.

 

Im Westernreiten gelten auch die gleichen 3 Linien, jedoch trägt das Pferd hier seinen Kopf tiefer und somit gilt als zweite Linie: Schulter-Hand-Pferdemaul.

 

Der Reiter sitzt in beiden Reitweisen gerade und aufrecht und das Gewicht ist auf der Geraden gleichmäßig verteilt.

 

 

Knickt der Reiter in der Hüfte ein und die Schultern werden ungleich hochgetragen, gibt der Reiter statt einer beidseitig belastenden Gewichtshilfe nur eine einseitige. (linkes Bild: korrekt, rechtes Bild: eingeknickte Hüfte) Die Asymmetrie der linken und rechten Körperhälfte ist in der Frontansicht des Reiters deutlich ersichtlich.

Der Sitz des Reiters ist die Grundlage für jede Form der Einwirkung auf das Pferd. Alle erlernten Hilfen können nur mit einem guten Sitz korrekt ausgeführt werden. Dafür ist eine elastische Mittelpositur wichtig, da alle Bewegungen der Gliedmaßen davon abhängen.

 

Doch was ist die Mittelpositur eigentlich?

Die Mittelpositur wird durch die Rumpfmuskulatur (Bauch- und Rückenmuskulatur) bestimmt. Durch ein An- und Abspannen der Muskelgruppen bewegt sich die Hüfte des Reiters. Er sollte geschmeidig mit den Bewegungen des Pferdes mitgehen können, damit Beine und Arme unabhängig von deren Bewegung benutzt werden können. Liegen Verspannungen oder Blockaden vor, versucht der Reiter z.B. durch Hochziehen der Beine oder Verspannungen im Oberschenkel das Gleichgewicht zu halten. Auch nach außenstehende Ellbogen zeigen auf, dass die Hüfte nicht elastisch mit den Bewegungen des Pferdes mitgehen kann. Weitere Indizien können ein zu starkes Wippen im Oberkörper sein oder viel Bewegung im Oberkörper, jedoch fast keine erkennbare Bewegung in der Hüfte.

In der heutigen Zeit spielen Bewegungsmangel und Blockaden durch sitzende Tätigkeiten eine große Rolle. Deshalb kann ich nur jedem Reiter empfehlen, sich ausreichend zu bewegen oder bei sitzenden Tätigkeiten einen Stuhl zu wählen, der daran hindert still zu sitzen.

In diesem Zusammenhang spielt auch der Besuch bei einem Physiotherapeuten eine wichtige Rolle, um eventuelle Blockaden, die sich schon nach einiger Zeit durch fehlende Bewegung einstellen können, zu lösen. Auch Yoga, Schwimmen und Fahrradfahren können die Haltung deutlich verbessern.

Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Bälle und Stühle, die die Mittelpositur elastisch halten.

 

In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit dem korrekten Sitz des Reiters und 10 Übungen, die Ihnen helfen einen korrekten und elastischen Sitz zu bekommen.

 

Doch zunächst beschäftigen wir uns mit den häufigsten Sitzfehlern und der korrekten Hilfengebung.

 

 

 

 

Häufige Sitzfehler:

 

„Der Buckel“:

 

Am Computer oder am Handy sitzen wir leider viel zu häufig mit hängenden Schultern. Auf dem Pferd zeigen sich die hängenden Schultern auch oft als Buckel. Stärken Sie die Brustmuskulatur und üben Sie aufrecht zu sitzen und zu laufen. Beginnen Sie mit Übung 1.5. zur Lockerung Ihrer Schultern.

 

„Die Schildkröte“:

 

Aufgrund von Verspannungen versuchten viele sich aufzurichten, vergessen aber, das Kinn mit nach hinten zu nehmen. Somit entsteht ein kleiner Schildkrötenhals. Lassen Sie sich von einem Physiotherapeuten beraten, bevor Sie beginnen Ihre Rumpfmuskulatur zu stärken. Denken Sie beim Reiten immer wieder daran, Ihre Ohren nach hinten zu schieben. Bei dem Gedanken sein Kinn nach hinten zu schieben, verkrampft sich oft die Halsmuskulatur.

 

 

Der Stuhlsitz“:

 

Nehmen Sie Platz im Sattel – aber bitte nicht wie auf einem Stuhl. Meist wird durch ein fehlerhaftes Körpergefühl der Oberkörper zu weit hinten und durch verkürzte oder verspannte Hüftbeuger das Bein zu weit vorne getragen. Auch können hier zu kurze Steigbügel schuld sein.

 

„Der Spaltsitz“:

Zu lange Steigbügel, Angst oder ein falsches Körpergefühl sind oft Ursachen für den Spaltsitz. Hier wird der Oberkörper nach vorne genommen und ängstlich die Zügel zum Festhalten genommen. Ein Platz nehmen im Sattel ist so leider nicht mehr möglich. Die Oberschenkel und Knie klemmen am Sattel, um den Halt nicht zu verlieren, und die Fersen kommen nach oben, um eine Möglichkeit zu bekommen noch treiben zu können, da der Unterschenkel keine Verbindung zum Pferdebauch hat.

 

„Das Hohlkreuz“:

Ein sehr häufiger Sitzfehler, ist das Hohlkreuz, weil fehlende Bauchmuskulatur die Hüfte nach hinten oben kippen lassen. Leider kann so die Hüfte nicht mehr korrekt nach vorne oben schwingen. Die Bewegungen des Pferdes werden gebrochen. Dies führt oft dazu, dass auch das Pferd seine Hüfte nicht mehr abkippt und bei Pferd und Reiter Schmerzen in der Lende vorprogrammiert sind. Stärken Sie Ihre Bauchmuskulatur und üben Sie sich in mentaler Entspannung. Oft sind zu viel Stress oder mentale Verspannungen die Ursache.

 

 

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Sehnenschäden sind kein Zufall

Viele denken immer noch das ein Sehnenschaden plötzlich auf der Weide oder beim Treten auf eine Stange entstanden ist.

Doch Sehnenschäden entstehen nicht plötzlich, sondern sind eine dauerhafte Überbalstungen schiefer Achsen 🙂

Die gemeinsame Ursache ist die fehlende positive Körperspannung. Daraus resultiert zu wenig Stabilität vor allem im Schulter- und Beckengürtel.

 

Die daraus verschobenen Beinachsen führen zu Überbelastungen. Ca. 3 Monate vor dem Sehnenschaden ist dies auch an den Hufen erkennbar, da diese die Ausweichmechanismen deutlich wiederspiegeln.

 

Dann braucht es nur noch eine dauerhafte Überbelastung und die Muskulatur kann der Sehne nicht mehr die nötige Unterstützung bieten und es kommt zum Sehnenschaden.

 

 

Natürlich können auch Bänder betroffen sein. Jeder Bewegungstyp oder auch die fehlerhafte Biegung kann zu Überbelastungen des Sehnen- und Bandapparates beitragen.

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Die 6 Prinzipien des gesunderhaltenden Reitens

6 KEYS – Die 6 Prinzipien

 

zum gesunderhaltenden Training

Du bist Trainer oder Therapeut für Pferde?
Dann kannst du dir mit den 6 Prinzipien oder den 6 Keys nicht nur Klarheit darüber verschaffen, was es wirklich alles braucht, um individuelle Trainingspläne für deine Kunden und für dein eigenes Pferd zu entwickeln, sondern kennst auch die 6 Prinzipien von gesundem Pferdetraining.

Entschlüssle den Code für dauerhafte Gesundheit, Balance, Symmetrie und Motivation im Pferd!

Dieses Video geht ca. 50 min. Hier erfährst du welche Schlüssel wir benötigen, um die 6 Prinzipien zum gesunderhaltenden Pferd zu entschlüsseln.
Falls du bereits den ersten Teil auf Youtube gesehen hast. Ab min 24 geht es weiter 😉

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Kombinationshindernisse (Stangentraining)

Viele Wege führen zum Ziel. Dementsprechend kannst du nach Lust und Laune die Stangen miteinander kombinieren. Achte jedoch auf den korrekten Abstand. Wichtig bei der Arbeit mit Pferden ist, dass du und dein Pferd motiviert seid und immer wieder neue Dinge ausprobiert.

Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Wichtig für das Training von Kombinationshindernissen ist jedoch die vorangegangene Arbeit. Beginne mit diesen Übungen erst, wenn dein Pferd die Trabstangen auf gerader und gebogener Linie korrekt ausführen kann, da die folgenden Übungen sehr viel Muskelkraft benötigen.

Es gibt viele Möglichkeiten und viele kreative Lösungen, Kombinationshindernisse aufzubauen. Um die richtigen Kombinationen für dein Pferd zu finden, solltest du dich unbedingt an dem aktuellen Ausbildungsstand deines Pferdes orientieren.

Beziehe dein Wissen aus den vorangegangenen Übungen und Hilfestellungen in deine Überlegungen mit ein. Wir haben dir die wichtigsten Fakten hier kurz übersichtlich zusammengefasst:

Hat dein Pferd einen geringen Ausbildungsstand oder fehlt ihm noch die Muskelkraft und Kondition, werden wahrscheinlich immer die einfacheren Übungen gut funktioniert haben.

Du solltest bei den Kombinationen nicht mehr als 4 Stangen pro Stangengassen aufbauen. Lasse genügend Platz bis zur nächsten Stangengasse, damit sich dein Pferd kurz erholen kann und du es wieder an die Hilfen stellen kannst. Auch die schwierigeren Übungen in dieser App kannst du mit deinem Pferd trainieren. Achte jedoch darauf, dass du die Übung so aufbaust, dass dein Pferd zwischen den kleinen Stangengassen genügend Zeit bekommt. Erweitere nach und nach über mehrere Wochen verteilt die kleinen Stangengassen.

Wenn Stangen über Eck liegend angeritten werden, benötigt dein Pferd eine gute Koordination und sollte sich gut einrahmen lassen. Lege die Über-Eck-Stangen nicht erhöht!

Bei beidseitig erhöhten Stangen oder Bodenricks sollte der Ausbildungsstand deines Pferdes schon sehr gut sein. Hierbei verbessert sich die Kadenz und die Muskelketten der unteren Verspannung werden aktiviert. Die Hinterhand kippt deutlicher ab und die Vorhand muss sich mehr anheben. Das Pferd sollte sich gut einrahmen lassen und gerade sein. Das Trainingsziel: Kondition und Muskeltraining stehen hierbei im Vordergrund.

Die einseitig im Wechsel erhöhten Stangen sind durch die Kreuze, die von vorne gesehen entstehen, gut, um dem Pferd zu helfen, einen mittigen Weg über die Stangen zu finden. Das Einrahmen fällt dem Reiter hierbei deutlich leichter. Um von flach gelegten Stangen zu beidseitig erhöhten Stangen zu wechseln ist dies ein guter Zwischenschritt.

Die einseitig außen erhöhten Stangen, helfen dem Pferd die äußere Schulter zu heben. Der äußere Schultergürtel wird gestärkt und hilft somit dem Pferd gerade zu werden. Es ist eine gute Übung, um Pferde gerade zu richten. Bei Pferden, die nach außen drängen ist dies eine gute Trainingsmethode. Lies dazu auch „Natürlich schief oder schon gerade?“ durch.

Die einseitig innen erhöhten Stangen helfen dem Pferd, die innere Schulter zu heben. Somit wird die korrekte Biegung verbessert. Bei Pferden, die nach innen fallen ist dies eine gute Trainingsmethode. Lies dazu „Natürlich schief oder schon gerade?“.

Mit einer guten Analyse des Pferdes und den damit verbundenen Tricks im Training können diese Kombinationshindernisse nicht nur viel Spaß beim Üben machen, sondern auch ein richtiges Stangen-Workout für das Pferd darstellen.

Trotzdem können auch hier immer wieder Schwierigkeiten auftreten. Da es sich meist um ähnliche Probleme handelt, haben wir ein paar Schwierigkeiten und deren Lösungen hier für dich zusammengestellt.

Lösungen bei eventuellen Schwierigkeiten:

Bei diesen Übungen können natürlich sehr viele Schwierigkeiten entstehen. Wechsle, falls dein Pferd Probleme hat, zu einer leichteren Übung oder verringere zunächst die Stangenanzahl. Außerdem kannst du die Übungen zunächst ohne Erhöhungen üben und später, wenn dein Pferd diese gut schafft, die Erhöhungen mit in dein Training integrieren.

Überfordere dein Pferd bitte nicht. Baue immer wieder Pausen ein.

Am sinnvollsten sind die Pausen, wenn dein Pferd die Übungen gut und korrekt gemacht hat – dann bleibt dein Pferd auch motiviert.

Pferde sind Gewohnheitstiere. Übe die gleiche Übung mehrmals und wiederhole die Übungen immer wieder. Auch wenn du schon fast alle Übungen in dieser App gelesen und trainiert hast, bringt es deinem Pferd sehr viel, die ersten Übungen immer wieder in deinen Trainingsplan mit einzubinden. Wechsle jedoch nicht täglich die Übungen.

Bekommt dein Pferd während des Trainings Probleme mit den langen Stangengassen, solltest du zunächst die Stangenanzahl reduzieren oder aber auch nochmals zu den einfacheren Übungen hier in der App springen und zunächst die Kondition und die Muskelkraft zu trainieren.

Drängt dein Pferd immer wieder nach außen, kann es sein, dass du dein Pferd nicht genügend mit den äußeren Hilfen einrahmst, schief sitzt oder aber auch, dass das Pferd eine Hilfe in Form von außen erhöhten Stangen benötigt.

Fällt dein Pferd nach innen kann dies auch von einem zu wenig innen treibenden Schenkel kommt, davon, dass das Pferd dem Training ausweichen möchte oder eben wie oben beschrieben eine Hilfe benötigt. Erhöhe in diesem Fall die Stangen einseitig innen.

Wird dein Pferd deutlich schneller zwischen den Stangengassen, kann dies bedeuten, dass dein Pferd zu wenig Muskelkraft besitzt. Meist können die Pferde ihre Muskulatur über einen so langen Zeitraum nicht korrekt anspannen und die Vorhand sackt in sich zusammen. Um weiterhin über die Stangen zu kommen, wird die Hinterhand nach hinten oben gestreckt oder verspannt sich und das Pferd wird schneller. Auch hier gilt eine langsame Steigerung des Trainings- und Schwierigkeitsgrades. Hilf deinem Pferd mit halben Paraden und genügend Regenerationsphasen.

Am meisten Spaß machen die Kombinationshindernisse zu zweit oder in einer größeren Gruppe. Zum einen geht der Auf- und Abbau schneller und zum anderen könnt ihr euch gegenseitig helfen. Jedoch sollten die Ausbildungsniveaus nicht zu unterschiedlich sein.

Mehr zu diesem Thema findest du im Magazin zum Them Stangentraining.

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Stangen-Workout – Fallbeispiel

Ein kleines Fallbeispiel:

 

Wir nennen unser Fallbeispiel im Folgenden „Pony“.

„Pony“ hat eine Vorerkrankung. Hinten rechts ein schon seit 2 Jahren ausgeheilter Sehnenschaden. Durch die lange Schonhaltung hat sich eine Schiefe entwickelt und die Rückenmuskulatur ist schlecht ausgebildet. „Pony“ kann sich schlecht nach rechts biegen und drängt somit immer wieder über die rechte Schulter. So können wir feststellen, dass links die hole Seite und rechts die Zwangsseite ist. Zudem ist die Hinterhand passiv und deshalb stehen die Hinterbeine sehr eng. Mithilfe des Unterhalses hilft sich „Pony“ die Vorhand anzuheben, da es das Brustbein nicht positiv anspannen möchte und sich somit verspannt. Durch die schlecht bemuskelte Hinterhand und verspannte Vorhand konnte sich der Rücken nicht ausbilden.

Bedingt durch die seit 2 Jahren regelmäßige Osteopathiebehandlung können Blockaden ausgeschlossen werden.

Der Trainingsplan von „Pony“ sieht neben normalem Reiten und Ausreiten das Stangen-Workout vor. Hier empfehle ich auf der rechten Hand die Übung 3.8. Stangen-Workout für Pferde, die nach innen fallen und auf der linken Hand die Übung 3.9. Stangen-Workout für Pferde, die nach außen drängen. (aus dem Buch: Stangen-Workout für Dressurpferde)

Um den Rücken zu schonen, jedoch das Bewegungsmuster zu verändern, wurde das Stangen-Workout an der Longe gewählt.

Als Hilfszügel wird eine „Longierhilfe“ verwendet. Diese hilft „Pony“ die Hinterhand einzurahmen und das aktive Abfußen der Hinterhand zu fördern. Zudem rahmt der Hilfszügel „Pony“ seitlich ein und hilft ihm die korrekte Haltung zu finden.

Schon nach 3 Trainingseinheiten zeichneten sich die ersten Trainingserfolge ab. Die Hinterhand wurde deutlich aktiver und die äußeren Muskelschlingen bildeten sich, der Unterhals wurde weniger und die Biegung rechts verbesserte sich deutlich.

Da „Pony“ einen starken Ponykopf hat, lernt er zwar schnell, weiß aber auch, wann es sich zu arbeiten lohnt und wann man sich auch mal „absinken“ lassen kann. Deshalb wurden nach und nach immer mehr Stangen für das Training genutzt. Nach einigen Trainingswochen wurde die Übung 3.10. in Kombination mit den schon genannten Übungen genutzt.

Nach mehreren Trainingswochen zeichnen sich vielversprechende Erfolge ab, da „Pony“ nun genügend Kraft bekommen hat, den neuen und gesunden Bewegungsablauf zu erlernen und auch außerhalb des Stangen-Workouts zu nutzen. Die Biegung verbesserte sich deutlich, die Hinterhand wurde merklich kräftiger und aktiver. Somit verbesserte sich die Rückenmuskulatur und das Brustbein konnte sich heben. Die Stangen-Workout-Übungen werden „Pony“ weiterhin begleiten. Nach und nach werden ein paar Trainingseinheiten durch Reitende Übungen ersetzt.

 

Mehr zu diesem Thema findest du im Magazin zum Them Stangentraining.

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Stangenarbeit Gangarten verbessern

 

Bevor du mit der Stangenarbeit beginnst, solltest du dein Pferd zunächst einmal analysieren. Auch während der Stangenarbeit solltest du dir dafür immer wieder Zeit nehmen. Weist dein Pferd die genannten Merkmale auf, solltest du dein Pferd von einem Fachmann behandeln lassen oder dir zumindest den Rat eines Fachmanns einholen.

Folgende Merkmale weisen auf Blockaden oder Verspannungen hin:

  • Verkrampfter Unterhals/hohe Halshaltung während des Trainings
  • Fehlende Halsbasis
  • Wenig Trapezmuskel, der während des Trainings nicht aufmuskelt
  • Falscher Knick
  • Feste Genickpartie
  • Muskelwülste entlang der Lendenwirbelsäule
  • Fetteinlagerungen an der Lende
  • Verkürzter passartiger Schritt
  • Viertakt im Galopp, der sich durch das Training nicht verbessert
  • Übertrieben breites oder enges Fußen der Hinterbeine
  • Hinterbeine, die nach hinten raustreten
  • Spitze Kruppe
  • Häufiges Stolpern, das sich durch das Training nicht verbessert
  • Sich auf die Hand legen
  • Verwerfen im Genick (öfters oder situationsbezogen)

Sofern keine Blockaden vorliegen, ermöglicht die Stangenarbeit eine Verbesserung dieser fehlerhaften Bewegungsmuster; jedoch falsch angewandt, kann die Stangenarbeit diese auch zusätzlich verschlimmern.

Wenn du während des Trainings bemerkst, dass dein Pferd eines der oben genannten Anzeichen entwickelt, solltest du sofort einen Fachmann zu Rate ziehen.

Überprüfe regelmäßig den Sattel! Während der Stangenarbeit kann sich das Pferd positiv entwickeln und der am Anfang noch gut passende Sattel im Laufe der Zeit zu eng werden.

Wann sollte die Arbeit mit Stangen nicht angewendet werden:

  • Nach Verletzungen, Sehnenschäden oder bei der Rehaphase eines operierten Pferdes solltest du zunächst den Rat des behandelnden Tierarztes einholen.
  • Wenn das Pferd Blockaden hat, die zunächst über einen Chiropraktiker, Osteopathen oder Physiotherapeuten gelöst werden müssen.
  • Bei chronischen Erkrankungen des Hufes oder Beines hole bitte den Rat eines Tierarztes ein.
  • Auch bei falschen Bewegungsabläufen, kann Stangenarbeit mehr schaden als helfen. Deshalb muss zunächst einmal immer ein korrektes Verwenden der Bewegungszentren im Mittelpunkt stehen.

Schrittstangen

Einen guten oder sehr guten Schritt erkennt man an einer durch den Pferdekörper fließenden Bewegung und einem gleichzeitig erhaltenen Fleiß. Wichtig sind hier die Schulterfreiheit und der vom Tempo abhängige Raumgriff. Das Pferd sollte deutlich mit den Hinterbeinen über die Spuren der Vorderbeine überfußen, dies ist jedoch vom Körperbau des Pferdes abhängig.

Fehlerhafte Reiterhilfen, fehlende Losgelassenheit und ein festgehaltener Rücken sind häufig Ursache für Taktstörungen. Auch Verspannungen oder die deutliche Schiefe des Pferdes können zu ungleichmäßigen Schritten führen.

Sofern von deinem Tierarzt oder Reitlehrer ein gesundheitliches Problem ausgeschlossen werden kann, sind Schrittstangen zur Verbesserung des Schrittes geeignet.

Wichtig hierbei ist ein Ausschluss der fehlerhaften Reiterhilfen. Dazu hast du unter „Reiterhilfen im Schritt“ schon etwas gelesen. Springe, wenn nötig, noch einmal zurück.

Mithilfe der Schrittstangen können Pferde Verspannungen lösen, fleißiges und raumgreifendes Schreiten und die verschiedenen Tempi (Mittelschritt, starker Schritt und versammelter Schritt) trainieren.

Störe dein Pferd so wenig wie möglich und versuche elastisch in der Mittelpositur zu werden. Lies dazu auch „Die elastische Mittelpositur des Reiters“.

Lasse die Zügel im Schritt so lang wie möglich, damit das Pferd frei schreiten kann.

 

Trabstangen an der Longe

Das Stangen-Workout an der Longe hat verschiedene positive Aspekte. Ohne ein zusätzliches Einwirken des Reiters auf das Pferd, kann sich hier das Pferd lösen, Taktsicherheit gewinnen und durch die Aktivierung der Hinterhand die Rückentätigkeit verbessern.

Das Training an der Longe wird bei jungen Pferden bevorzugt angewendet, doch auch bei älteren Pferden kann es nicht nur Abwechslung in den Alltag bringen, sondern auch zum Muskelaufbau sinnvoll sein.

Der Reiter schult hier auch sein Auge und bekommt ein besseres Verständnis für die biomechanischen Abläufe des Pferdes.

Grundvoraussetzung für das Stangentraining ist der sichere Umgang mit der Longe und der Peitsche.

Die Longe sollte niemals bei der Stangenarbeit auf dem Boden schleifen! Zudem ist geeignetes Hindernismaterial zwingend erforderlich, um Verletzungen und Unfälle zu vermeiden.

Benutze nur ganze Stangen. Aber auch Bodenricks aus Plastik oder Holzblöcke können verwendet werden. Auf keinen Fall sollten Bodenricks verwendet werden, die an der Seite ein Kreuz haben, da hier die Longe hängenbleiben kann.

Das Pferd muss passend an die Stangen und Bodenricks heranlongiert werden. Passen Tempo und Abstände nicht, sollte das Pferd früh genug abgewendet und an den Stangen vorbei longiert werden. Erst wenn Tempo und Abstände passen, kann ein gymnastizierender Effekt erzielt werden.

Wenn du dir unsicher bist, frage einen Reitlehrer oder guten Longenführer, ob er dir helfen kann.

Bei den Übungen auf der gebogenen Linie zeigt sich schnell, welche Seite des Pferdes besser trainiert ist. Lies dir hierzu auch „Natürlich schief oder schon gerade“ durch.

Fällt dein Pferd nach innen und beschreibt den Zirkel kleiner als von dir angedacht, zeigt dies deutlich, dass dein Pferd innen zu wenig Muskulatur hat, um die Schultern korrekt oben zu behalten. Das bedeutet, dass das Brustbein sich dreht, was auch z. B. durch das Verwerfen im Genick sichtbar wird. Hierzu findest du unter „Die Achsensymmetrie“ weitere Informationen.

Auch kann es passieren, dass dein Pferd geradeaus trabt und nicht wie gedacht auf der gebogenen Linie bleibt. Oder den Zirkel etwas vergrößert, sodass du am Ende der Stangen nicht mehr mittig über die Stangen longierst, sondern diese weiter außen überquerst.

Hier fällt es deinem Pferd schwer sich innen zu biegen und die äußeren Muskeln zu strecken.

Trabstangen auf der gebogenen Linie

Stangen auf gebogener Linie sind für den Reiter durch das ständige Lenken schwieriger zu reiten, jedoch für das Pferd leichter zu bewältigen, da es im gebogenen Zustand seine Muskelgruppen teilweise leichter über einen längeren Zeitraum korrekt an- und abspannen kann.

Bei den Übungen auf der gebogenen Linie zeigt sich schnell, welche Seite des Pferdes besser trainiert ist.

Belaste bei den Übungen den inneren Sitzbeinhöcker und treibe mit dem inneren Schenkel an den äußeren Zügel heran. Der äußere Schenkel begrenzt das Pferd und rahmt es ein. Der innere Zügel stellt das Pferd, indem er weich annimmt und nachgibt.

Fällt dein Pferd nach innen und beschreibt den Zirkel kleiner als von dir angedacht, zeigt dies deutlich, dass dein Pferd innen zu wenig Muskulatur hat, um die Schultern korrekt oben zu behalten, das bedeutet, dass das Brustbein sich dreht, was auch durch z. B. das Verwerfen im Genick sichtbar wird.

Hilf deinem Pferd, indem du mit dem inneren Schenkel deutlich mittreibst und bleibe weich und nachgebend am inneren Zügel.

Auch kann es passieren, dass dein Pferd geradeaus trabt und nicht wie gedacht auf der gebogenen Linie bleibt. Oder den Zirkel etwas vergrößert, sodass du am Ende der Stangen nicht mehr mittig über die Stangen reitest, sondern diese weiter außen überquerst.

Hier fällt es deinem Pferd schwer sich innen zu biegen und die äußeren Muskeln zu strecken.

Falls dies passieren sollte, empfehlen wir dir die Übung „Das Pylonen-Viereck“.

Begrenze dein Pferd zudem mit den äußeren Hilfen. Oft fehlt auch lediglich der äußere Zügel.

Denke daran: Übe die Übungen nach einer Pause auf der anderen Hand!

Und schaue stets durch die Pferdeohren auf deinen geplanten Weg.

Miss die Abstände zwischen den Stangen immer von der Mitte der Stange!

Mehr zu diesem Thema findest du im Magazin zum Them Stangentraining.

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Trabstangen für Pferde sinnvoll?

Warum sind Trabstangen für Pferde sinnvoll?

Über Trabstangen wird der Takt gefördert und überprüft. Für viele Pferde ist es sehr schwer, über einen längeren Zeitraum ein gleichmäßiges Tempo aufrecht zu erhalten. Trabstangen fördern die Koordination und das Gleichgewicht des Pferdes sowie die Konzentration von Pferd und Reiter.

Der Reiter lernt dabei das Gefühl für den korrekten Trab, eine aktive Hinterhand und einen aufgewölbten Rücken zu erspüren. Zudem lernt er locker in positiver Spannung mit den Bewegungen des Pferdes mitzuschwingen.

Die Hinterhand wird aktiviert, da die Pferde ihre Hinterbeine deutlich höher nehmen müssen, um die Stangen zu überwinden und das Zusammenspiel der dorsalen und ventralen Muskelkette gefördert. Somit wölbt sich der Rücken und das Nackenrückenband spannt sich. Auch die Schwebephase wird gefördert. Je elastischer und kraftvoller das Pferd trabt, desto schwungvoller bewegt sich das Pferd.

Ursachen für einen zu eiligen Trab (Verkürzung der Schwebephase) sind meist ein nicht ausbalanciertes Pferd oder ein zu eiliges Grundtempo. Auch Verspannungen können zu einem eiligen Bewegungsablauf führen. Hier helfen Trabstangen, um dem Pferd ein passendes Tempo vorzugeben und die Schwebephase mithilfe der Stangen zu verlängern.

Ursache für einen zu schleppenden Trab kann mangelnde Gehfreude sein. Diese kann mit einem abwechslungsreichen Training z. B. Stangen-Workout, motivierendem Umgang und korrekten Reiterhilfen gelöst werden.

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