Biomechnik in der Praxis

Gesundes reiten beginnt in der Theorie, doch die Kunst ist es die Biomechanik und deine Blickschulung in die Praxis umzusetzen.

Genau das, ist es was ich dir gerne zeige möchte.

Wo liegt die Problematik, welche Muskeln sind zu fest oder zu mobil?
Welche Reitübung kann dir nun gezielt helfen?

Wenn wir die Biomechanik verstanden haben und die Auswirkungen der Achsensymmtrie verstanden haben, dann können wir während dem Reiten, das Pferd so gymnastizieren, dass es gesund und natürlich auch lahmfrei bleiben kann.

Ein Beispiel:

Dein Pferd hält sich im Rücken fest und läuft eilig, anstatt raumgreifend. Voraussetzung, dein Sitz ist gut und du blockierst in keinster Weise dein Pferd. Mit einer sehr leichten Übung, können wir die Muskulatur der Vorhand öffnen, der Hinterhand mehr Stabilität geben und dein Pferd läuft frei, raumgreifend und federnd.

Genau das ist der Schlüssel zu einer feinen Kommunikation und des gesunden Reitens. Wenn du weißt wo es hängt und du weißt welche Übung welche Muskulatur öffnet bzw. mobilisiert und stabilisiert, ist es das einfachste von der Welt, deinem Pferd sofort zu helfen.

Leider sehe ich sehr häufig, dass eine Übung geritten wird, doch dadurch verbessert sich nichts und die Reiter sind frustriert und das Pferd genervt. Warum nur, wenn es doch so einfach gehen kann?

Meist ist zwar die Theorie verinnerlicht, aber an der Umsetzung hapert es. Geht es dir auch so? Du weißt schon jede Menge über die Biomechanik, aber das wie ist noch nicht ganz klar?

Dann los! Lerne wie du genau diese Zusammenhänge erkennst und umsetzen kannst!

Nutz die Chance der online Analyse und beginn damit den ersten Schritt für deine persönliche Erfolgsstory mit deinem Pferd!

Hab einen schönen Tag 🙂


Deine Ann Katrin

Trainingsapp

Die meisten Reiter*innen wissen oft nicht was sie mit ihrem Pferd trainieren sollen, deshalb stelle ich dir meine erfolgreisten Übungen in den Büchern und auch in der neuen Trainingsapp „Trainmyhorse“ zur Verfügung, sodass du Trainingsideen bekommst und auch weißt warum und wann diese Übungen für dein Pferd sinnvoll sind.

Warum eine Trainingsapp? Mit der neuen Trainingsapp gehen wir in das digitale Zeitalter des Reitens. Oder reitest du noch mit einem Buch auf der Bande?? 🙂 Ich liebe Bücher und ich bin auch sehr stolz auf meine. Aber zum Reiten ist es doch etwas unpraktisch. Vor allem gibt es bei einer App keine Begrenzungen und das ist genau das was ich an dieser neuen Möglichkeit so liebe. Noch mehr für dich! Und das auch für den kleinen Geldbeutel.

Tiefe und Fülle! Einfach wunderbar!

Während ich bei meinen Büchern immer auf eine bestimmte Seitenanzahl oder auch Anzahl der Reitübungen begrenzt war, öffnet die Trainingsapp für Reiter „TrainmyHorse“ viele Möglichkeiten. Endlich kann ich so viele Teilübungen und weitere Übungen mit anbieten, damit du wirklich selbstständig lernen und trainieren kannst. Auch das Hintergrundwissen kann stetig erweitert werden und durch die Themenwochen auch bestimmte Bereiche vertieft behandelt werden.

Es ist nicht nur die Fülle, die mein Herz begeistert schlagen lässt, sondern auch die tolle Community, die sich bereits jetzt schon nach 2 Monaten gebildet hat. Gegenseitige Unterstützung, wertschätzende Rückmeldungen und ein wahres Miteinander.

Auch der persönliche Kontakt funktioniert. Über die Chatfunktion kann ich jedem einzelnen helfen und mit den In-ear-Reitstunden, die immer erweitert werden, haben die Reiter eine Unterstützung direkt im Ohr.

Ich bin so begeistert und dankbar, dass es nun diese digitale Möglichkeit gibt. Es ist ein so wahnsinniger Mehrwert für alle Beteiligten.

Reitlehrer können mit der App Hausaufgaben geben, können Ihre Reitschüler für Challenges anmelden und in Webinare und zusätzliche Coachings schicken. Mit dem Partnerprogramm haben wir somit auch für Trainer eine zusätzliche Einnahmequelle geschaffen.

Ich liebe Win-win Situationen, deshalb werden wir auch zusätzliche Experten nach und nach mit einbeziehen, sodass sich das Programm der App erweitert. Den Blick über den Tellerrand zu wagen, das wünsche ich dir, allen Reitern und Trainern. Wie machen das andere? Wie kommen diese ans Ziel? Denn wie auch du mittlerweile bestimmt weißt, gibt es viele Wege nach Rom. Jedes Pferd ist anders, jeder Reiter lernt anders. Manchmal hilft es schon den Satz anders zu formulieren oder aus einer anderen Grundsituation loszugehen. Es gibt unzählige Möglichkeiten und genau das liebe ich an dem Medium App so sehr!

In der kostenlosen Version, die sich im Google Play Store oder auch im Apple Store findet, stehen dir bereits 10 Übungen zur Verfügung.

Doch die Fülle der Möglichkeiten wird erst mit dem Premium Abo sichtbar. Hier haben wir eine 7 tägige kostenlose Testphase geschaffen, sodass du dich umschauen kannst. Die Kündigung, falls es dir doch nicht gefallen sollte, was bisher noch nicht vorkam 😉 ist nur mit 2 Mausklicks sofort machbar. Keine Abofalle oder sonstige seltsame Geschichten. Wir stehen auch mit unserem Namen für die App und mir ist es sehr wichtig, dass diese für alle transparent und leicht zu bedienen ist.

Als Premium Abonnent bekommst du auch viele Angebote von mir vergünstigt. Zum Beispiel sind die In-ear-Reitstunden komplett dort enthalten, nach und nach werden die Module meines online Kurses, den es so momentan gar nicht zu kaufen gibt, freigeschaltet. Die Coachings und die Analysen erhältst du mit 20% Rabatt. Fragen und Trainingstipps beantworte ich dir natürlich kostenlos und in den Themenwochen bekommst du zudem geballtes Wissen und mind. 10 Übungen zu dem Thema. In den Challenges trainieren wir gemeinsam und du bekommst immer vergünstigte Angebote für Webinare oder andere online Angebote.

Teste die App, komm an und schau dich um. Es gibt so vieles zu entdecken. Und es wird noch so vieles mehr kommen! Wichtig ist dabei zu berücksichtigen, dass die Abos und auch die Testphase nur auf der Homepage möglich sind. In den Stores gibt es natürlich auch die Möglichkeit, aber auch die Stores wollen, noch etwas dazu verdienen. 🙂 Und die 7 Tage Testphase ist dort nicht möglich.

Worauf wartest du noch? Hol dir die kostenlose Version in deinem App Store und sicher dir auf der Homepage www.trainmyhorse.app die 7 Tage Testphase!

Ich freu mich, dich bald dort begrüßen zu dürfen. 🙂

Deine Ann Katrin

Die Versammlung / die Durchlässigkeit

Von Versammlung spricht man, wenn das Pferd vermehrt Last auf der Hinterhand aufnimmt, die Hanken sich deutlich beugen und das Pferd geradegerichtet und schwungvoll tritt und springt.  Die Schwungentwicklung wird weiter ausgebaut, jedoch in diesem Fall durch die Änderung des Beckenwinkels. Die Vorhand hebt sich und eine deutliche Bergauf-Tendenz wird erkennbar. Die Bewegungsenergie wird umgelenkt, sodass es als Vollendung des Spannungsbogens und der positiven Körperspannung gesehen werden kann.

Die Bewegungen des Pferdes erscheinen leichter und müheloser, das Pferd wird durchlässiger.

 

Deshalb spricht man auch im Westernreiten von absoluter Durchlässigkeit.

 

Die Aufrichtung ist das Ergebnis der Hankenbeugung. Je deutlicher das Pferd die Kruppe absenkt, desto höher wird der Hals getragen. Das Pferd richtet sich in der Versammlung selbst auf. Die Aufrichtung darf nicht über die Reiterhand erzwungen werden.

Durch die Hankenbeugung verlagert sich der Schwerpunkt des Pferds und die Vorhand wird frei.

Die Tritte des Pferdes werden erhabener, was wir auch als Kadenz beschreiben.

 

Ein korrekt gerittenes Pferd erhält eine relative Aufrichtung, das bedeutet, dass das Pferd durch eine konsequente Vollendung der Entwicklung der positiven Spannung seine Versammlung entwickeln kann. Je weiterentwickelt die Versammlung ist, desto mehr verändert sich der Beckenwinkel und die Schubkraft wird Tragkraft umgelenkt. Aus der Umlenkung der Bewegungsenergie in Tragkraft und der Beckenwinkelung entsteht die relative Aufrichtung. Relativ, da sich die Aufrichtung an der Beckenwinkelung orientiert.

 

Sobald Schwierigkeiten auftauchen, sollte man immer herausfinden in welchem Stadium bereits etwas schief gelaufen ist und an welchem Punkt der neue Trainingsplan angesetzt ist.

Soll das Pferd zu schnell zum neuen Ausbildungspunkt kommen, kommt es zu einer unvermeidlichen Überforderung, einer Instabilität und somit zu einer Überbelastung, was dann wiederum zu Krankheiten führt.

 



Das Geraderichten

Das Pferd soll sich auf geraden und auf gebogenen Linien in Balance mit Hinterhand und Vorhand auf einer Spur bewegen. Dazu muss die natürliche Schiefe des Pferdes ausgeglichen werden.

 

Das bedeutet jetzt jedoch nicht, dass wir einfach das eine Bein nach links oder rechts schubsen, sondern die Synchronisation der Rumpf- und Beinfedern.

 

Drängen Pferde auf der gebogenen Linie nach innen oder außen, spricht man gerne von einem »Auf-die-Schulter-Fallen«. Das ist an sich auch korrekt, jedoch sollte man sich merken, dass ein »Auf-die-Schulter-Fallen« nur passieren kann, wenn die Bewegungszentren (Vor- und Hinterhand) nicht korrekt arbeiten. Also entweder passiv oder verspannt sind und die Ursache dafür in einer Instabilität der äußeren Muskeln (Schulter- und Beckengürtel) zu finden ist.

 

Um die natürliche Schiefe des Pferdes zu korrigieren, sollte demnach die Stabilisierung des Schultergürtels mit der Unterstützung der Hinterhand an oberster Stelle stehen. Damit das Pferd geradegerichtet ist und sich korrekt auf beiden Händen biegen kann, ist eine aktive Stabilisation der gegenläufigen Drehung von Brustkorb und Becken gegen die Schwerkraft notwendig. Das bedeutet, dass das aktive Untertreten der Hinterbeine und das Begrenzen des äußeren Zügels dem Pferd hilft, Stabilität zu bekommen.

 

Wir sollten den jeweiligen Schultergürtel stärken, sodass ein Verdrehen des Brustbeines vermieden wird und daraus folgend die Beine des Pferdes achsengerecht auffußen.

 

Das Thema der natürlichen und antrainierten Schiefe ist ein sehr großes, dass ein eigenes Buch oder einen eigenen Kurs füllen würde. Deshalb hier in vereinfachter Form und kurz erklärt: Bei einem Pferd mit natürlicher Schiefe spricht man von einer hohlen Seite und einer Zwangsseite.

Auf der hohlen Seite sind die seitlichen Muskeln verkürzt. Das Pferd kann sich auf dieser Hand besser biegen, kann aber nur über die äußeren Hilfen korrigiert werden. Auf dieser Seite drängen die Pferde gerne nach außen.

Auf der Zwangsseite sind die Muskeln länger und lassen sich nicht so gut verkürzen. Hier helfen Korrekturen über die inneren Hilfen, jedoch lässt es sich schlechter biegen. Auch fällt das Pferd gerne nach innen und verkleinert den Zirkel.

Von einer schlechten oder besseren Hand zu sprechen, finde ich nicht korrekt, da jede Hand ihre positiven, aber auch negativen Aspekte hat.

Um Pferde aber gesund zu erhalten, ist das Geraderichten essenziell. Das Geraderichten des Pferdes ist eine ständige Korrektur während des Reitens und bedeutet, dass die Achsensymmetrie immer wieder hergestellt werden sollte.

Die Achsensymmetrie ist ein wichtiger Aspekt in der Reiterei und sollte unbedingt zum Basiswissen für die Gesunderhaltung des Pferdes gehören.

Wir kennen alle ein Verwerfen des Genicks, ein Pferd, welches sich wie ein Motorrad in die Kurve legt oder auch eine Verletzung der Sehne oder ein überbelastetes Pferdebein.

Bei all diesen Beispielen liegt oder lag eine Asymmetrie der Achsen vor.

Erst wenn die Achsen symmetrisch zueinander sind, kann man von einem gesund gerittenen Pferd sprechen. Schiefe Achsen sind ein Zeichen dafür, dass das Pferd nicht korrekt stabilisiert ist und nicht mit seiner positiven Spannung der Schwerkraft entgegenwirken kann.

Sobald die Beinachsen nicht senkrecht zum Boden verlaufen, sondern leicht schief sind, werden Sehnen und Bänder überbelastet. Dies hat zur Folge, dass die Überbelastung zu Schmerzen, Lahmheiten und Sehnenschäden führen kann. Um das Pferd gesund zu halten, müssen Reiter, Trainer, Hufschmied und Tierarzt zusammenarbeiten, um die Achsensymmetrie wiederherzustellen. Einer allein schafft es nicht, aber gemeinsam kann man dem Pferd ein langes gesundes Leben ermöglichen.

Erst wenn alle Achsen symmetrisch sind und Schulter- und Beckengürtel gleichmäßig gestärkt wurden und die Rumpf- und Beinfedern synchronisiert wurden, kann der nächste Schritt die Versammlung angegangen werden.

Der Schwung / die Aktivierung der Hinterhand

Sind die ersten drei Punkte geschafft, können wir zum vierten Punkt der Ausbildungsskala kommen: dem Schwung (FN) oder der Aktivierung der Hinterhand (EWU)

 

Wie eben bereits besprochen benötigt das Pferd für die Anlehnung eine aktiv unter den Schwerpunkt tretende Hinterhand. Durch energisches Vorwärtsreiten wird die Schubkraft des Pferdes in der klassischen Reitweise entwickelt, um später in Tragkraft umgewandelt zu werden.

Geht ein Pferd losgelassen und mit Schwung, ist es für den Reiter sehr bequem zu sitzen, da es den Reiter in der Bewegung mitnimmt. Die Bewegung ist weich und harmonisch.

Der Bewegungsimpuls des Pferdes kommt aus der Hinterhand, die energisch ab fußt und wird nach vorne-oben gerichtet. Das Pferd soll also größere und höhere Tritte/Sprünge machen. Das Pferd vermittelt dabei den Eindruck, es würde bergauf laufen, da die Vorhand leicht wird und sich das Brustbein hebt.

Der Schwung ist die energische Übertragung der Kraft aus der Hinterhand auf die Vorwärts-Aufwärts- Bewegung.

Mit der Entwicklung des Schwungs oder der Aktivierung der Hinterhand beginnt die Weiterentwicklung des Reitpferdes hin zu einem Sportpferd, da die Bewegungszentren mehr positive Spannung übernehmen als für eine Gesunderhaltung nötig. Was aber nicht bedeutet, dass nun alle Freizeitreiter abschalten sollten. Je weiter ausgebildet das Pferd ist, desto länger kann es auch gesund bleiben.

Das Pferd beginnt zu diesem Zeitpunkt seine Muskulatur nun umzubilden. So wird die Unterlinie straffer und die Oberlinie wird voller. Die Vorhand öffnet sich immer weiter und die Hinterhand schließt sich immer mehr. Denn nur mithilfe des Spannungsbogens können wir das Pferd geraderichten.

Die Anlehnung / die Nachgiebigkeit

Ein losgelassenes Pferd, das aktiv mit der Hinterhand unter den Schwerpunkt tritt, kann an die stete, weich federnde Verbindung zwischen der Hand des Reiters und des Pferdemauls herantreten. Das bedeutet, dass sich die Anlehnung durch die korrekte Arbeit der Muskelketten und der korrekten Drehung der Bewegungsketten ergibt. Und nicht vom Reiter erzeugt wird! Als Reaktion auf die korrekte Drehung der Bewegungszentren und das Anheben des Widerristes beginnt das Pferd sich mit dem Hals an das Gebiss heranzugehen. Es ist eine Reaktion und keine Aktion. Wird die Anlehnung mit der Zügeleinwirkung geschaffen, ohne dass die positive Spannung durch die korrekte Drehung der Bewegungszentren erzeugt wurde, führt das unweigerlich zu Anlehnungsfehlern, die ein weiteres Voranschreiten auf der Ausbildungsskala verhindern und Leistungseinbußen und Verletzungen mit sich bringen. Deshalb sollte jeder Reiter auf den korrekten Bewegungsablauf und die feine und korrekte Zügeleinwirkung achten!

 

Im Westernreiten heißt der 3. Punkt der Ausbildungsskala Nachgiebigkeit. Hier möchte der Reiter keine stete Verbindung zum Pferdemaul und auch keine stete treibende Hilfe haben, sondern ein Nachgeben auf Gewichts-Schenkel und Zügelhilfen, sodass eine impulsartige Hilfengebung möglich ist. Auch hier kann eine Nachgiebigkeit auf die Hilfen nur durch die korrekte Verwendung der Muskelketten erzeugt werden. Ein Pferd, das auf die Vorhand fällt oder die Hinterhand inaktiv ist, kann nicht nachgiebig auf die Hilfen reagieren.

Die Losgelassenheit

Die Losgelassenheit sollte immer – egal in welchem Ausbildungsstadium sich das Pferd befindet – der wichtigste Grundpfeiler sein. Ohne Losgelassenheit kann keine positive Spannung aufgebaut werden und somit ist keine Synchronisation der Bewegungszentren möglich!

 

Wir unterscheiden zwischen psychischer und physischer Losgelassenheit. Das Pferd sollte motiviert und mental den Leistungen gewachsen sein. Stress führt zu Verspannungen. Auch früher erlebte Traumata können durch Vertrauen und korrektes Reiten aufgehoben werden.

 

Durch das Lockern der Muskulatur, der Faszien und das Lösen von Blockaden, kann auch das Pferd wieder mental entspannen.

 

Ist unser Pferd losgelassen, bemerken wir dieses durch einen pendelnden Schweif, lockeres An- und Abspannen der Rückenmuskulatur, an einem ruhigen Auge, lockeren Ohren und dem Abschnauben. Wir als Reiter haben bei diesem Punkt der Ausbildung die Aufgabe, die Entspannungsphase bei Pferden, die eine zu hohe Körperspannung haben zu fördern und bei Pferden mit eher niedrigem Tonus die Aktivierung und Motivation zu fördern ohne diese aus dem Takt zu bringen.

 

Losgelassenheit bedeutet keinesfalls Entspannung, sondern eine aktive Federung, die durch einen schwingenden Rücken sichtbar wird. Dafür muss das Pferd sein eigenes Gewicht und das Reitergewicht gegen die Schwerkraft abfedern und in neue Bewegungsenergie umwandeln. Dafür ist die korrekte Zusammenarbeit zwischen der Hinterhand als Motor und der Vorhand als »ausbalancierte Lenkung« wichtig.  Dies nennen wir dann die positive Körperspannung des Pferdes.

Der Takt

Der Takt und die psychische und physische Losgelassenheit des Pferdes stehen in direktem Zusammenhang.

Ohne die Losgelassenheit kann das Pferd seinen Takt nicht verbessern. Das Wort Losgelassenheit bedeutet in diesem Fall zunächst Vertrauen, Zwanglosigkeit, Motivation, Balance und das richtige Grundtempo. Ohne Vertrauen, Zwanglosigkeit und dem richtigen Grundtempo kann das Pferd an diesem Punkt der Ausbildungsskala noch keinen Takt und somit keine Balance herstellen. Der Fluchtreflex sollte an diesem Punkt durch die Reiterliche Unterstützung in die Entwicklung der positiven Körperspannung umgewandelt werden.

 

Für junge – aber auch für ältere Pferde, die noch nicht so weit ausgebildet sind – ist der erste Punkt der Ausbildungsskala sehr wichtig. Erst wenn der Takt in allen Gangarten gleichmäßig ist, kann es weitergehen. Bei jeder Trainingseinheit sollte dem Takt und der Losgelassenheit genügend Zeit eingeräumt werden. Gerade in der Aufwärmphase sollten die Pferde genügend Zeit bekommen ihre Balance zu finden. Es ist auch eine großartige Zeit, um das Pferd zu beobachten. Benutzt es noch die gleiche Strategie wie gestern, um sich auszubalancieren? Fühlt es sich harmonisch an oder gibt es kleine oder große Blockaden im Körper? Mit der genauen Beobachtung ergibt sich sofort, welche Themen in dieser Trainingseinheit im Fokus stehen.

Damit sich der Takt des Pferdes verbessert, hilft es zunächst die Pferde zu lockern und Verspannungen zu lösen.

Dann sollte das individuelle passende Grundtempo hergestellt werden ohne dass das Pferd in eine Schablone gezwängt wird. Dazu hilft sehr häufig, das reiten am lockeren Zügel.

 

Zum Beispiel können Sie erkennen, welchen Schulter- oder Beckengürtel Sie stärken sollten.

Gehen wir mal davon aus, Ihr Pferd schaut immer auf der rechten Hand leicht nach außen. Der ein oder andere würde nun sagen, dass er das Pferd also nach innen stellen sollte, um das zu korrigieren. Mir zeigt es nur, dass der äußere Schultergürtel schwächer ist und das Pferd seine Balancestange – den Hals – benutzt, um in Balance zu kommen. Auch erkennt man gut, welcher Beckengürtel schwächer ist. Das Pferd wird auf dieser Seite das Becken mehr abkippen oder mit diesem Bein weiter nach außen treten. Ein junges Pferd sollte dabei nicht gestört werden. Für ältere Pferde kann das Training dementsprechend gestaltet werden.

 

Haben wir das Pferd dabei gut unterstützt das korrekte Tempo zu finden, wird jeder Schritt, Tritt und Galoppsprung rhythmisch und räumlich scheinbar gleich.

News Februar 2022

Diesen Februar war es schon sehr turbulent.

Die Trainingsapp: TRAIN MY HORSE

Seit Anfang Februar ist die neue App „Train my horse“ online.

>> mehr zur App

Dressurstudien – Durchlässigkeit

In der neuen Ausgabe von Dressurstudien wurde ein neuer Artikel von einem Interview zum Thema „Durchlässigkeit des Westernpferdes“ veröffentlicht.

>> zur Ausgabe von Dressurstudien

Podcast Stangen-Workout

Das Interview zum Thema Stangen-Workout ist seit dem 19.02.2022 online.

>> gleich mal rein hören!