Travers – Kruppeherein und Renvers –Kruppeheraus
Neben dem Schulterherein gehören das Travers/Kruppeherein und Renvers/Kruppeheraus zu den wichtigsten Lektionen, um ein Pferd gerade zu richten.
Travers (Kruppeherein) und Renvers (Kruppeheraus) unterscheiden sich allein in ihrer Ausrichtung zur Bande. Sie stellen für das Pferd dieselbe Bewegung dar. Es bewegt sich gebogen auf einer geraden Linie. Auch hier wird je nach Reitlehre das Pferd auf 3 bzw. 4 Hufschlägen geritten.
Als Travers wird beim Reiten eine Vorwärts-Seitwärts- Bewegung des Pferdes bezeichnet, bei der das Pferd gebogen und in einer Abstellung von ca. 30 Grad auf drei oder vier Hufschlägen geht.
Die Konterlektion zu Travers ist Renvers. Beim Travers wird die Vorhand von innen auf den 1. Hufschlag gestellt, während die Hinterhand zum Bahninneren gestellt bleibt und die Vorhand auf dem Hufschlag bleibt. Das Pferd kreuzt dabei sowohl Vorder- wie Hinterbeine, wobei auf eine leichte Innenstellung geachtet wird. Travers kann sowohl auf geraden als auch auf gebogenen Linien geritten werden.
Beim Renvers bleibt die Hinterhand auf dem Hufschlag, während die Vorhand in die Bahn gestellt wird. Hierbei ist das Pferd wie beim Travers in Bewegungsrichtung gebogen.
Ziel ist es, dem Pferd beizubringen, mit dem jeweils äußeren Hinterbein in Richtung Schwerpunkt zu fußen und dabei mehr Last aufzunehmen. Travers und Renvers bewirken beide, dass die innere Schulter leichter wird und sich hebt und das äußere Hinterbein dabei vermehrt Last aufnimmt und die Hanken deutlich gebeugt werden.
Achtung: Die Kruppe darf niemals vorauseilen! Die Schulter sollte die Führung übernehmen, um eine korrekte Lastaufnahme zu gewährleisten.
Im Westernsport wird oft die Kruppe hereingetrieben und der Schulter durch ein »Wegstrecken« des inneren Schenkels Platz gemacht. Das Gewicht ist auch häufig außen – das Pferd wird vom Gewicht weggetrieben.
Diese Verschiebung der Kruppe führt nur zu einer Flexibilität in der Muskulatur und dient dazu, dass Angaloppieren zu erleichtern, jedoch kann dies nicht zu einem korrekten Ausrichten der Schulter auf die Vorhand verwendet werden, da hierbei nicht die Schulter durch den inneren Schenkel verschoben wird.
Diese Übung ist für den Westernsport trotzdem sehr effektiv.
Vorteile des Travers und Renvers?
- Travers und Renvers unterstützen die Balance und fördert die Schulterkontrolle.
- Travers und Renvers unterstützen das Geraderichten und helfen Schiefen auszugleichen.
- Travers und Renvers helfen dem Pferd, mehr Traglast zu entwickeln und sollten als Vorübung zur Traversale genutzt werden, da sie die Muskeln der Pferde auf die Traversale vorbereitet.
- Travers und Renvers helfen dem Pferd seinen Schulter- und Beckengürtel zu stärken und fördern somit das Geraderichten
- Travers und Renvers verbessern die Längsbiegung
- Und sie stabilisieren die seitlichen Muskelketten
Merke: Reiterschultern parallel zu Pferdeschultern, Reiterhüfte parallel zu Pferdehüfte.
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„TELL ME WHY“
– Warum hilft Pferd X diese Übung und Pferd Y wird dadurch krank –
In einer Welt, in der gymnastizierende Übungen als das All-Heilmittel verstanden werden, aber falsch ausgeführt zu Schmerzen und Überbelastungen der Sehnen, Bändern und Gelenken führen, überlässt du nichts dem Zufall, wenn du mit den Kunden arbeitest.
Statt dem Prinzip „One fits all“ zeigst du deinen Kunden auf, welche Lücke du mit deinem geschulten Blick erkennen kannst, was JETZT wichtig und relevant ist und welche individuelle Übung gleich zum Erfolg führt.