Der Takt

Der Takt und die psychische und physische Losgelassenheit des Pferdes stehen in direktem Zusammenhang.

Ohne die Losgelassenheit kann das Pferd seinen Takt nicht verbessern. Das Wort Losgelassenheit bedeutet in diesem Fall zunächst Vertrauen, Zwanglosigkeit, Motivation, Balance und das richtige Grundtempo. Ohne Vertrauen, Zwanglosigkeit und dem richtigen Grundtempo kann das Pferd an diesem Punkt der Ausbildungsskala noch keinen Takt und somit keine Balance herstellen. Der Fluchtreflex sollte an diesem Punkt durch die Reiterliche Unterstützung in die Entwicklung der positiven Körperspannung umgewandelt werden.

 

Für junge – aber auch für ältere Pferde, die noch nicht so weit ausgebildet sind – ist der erste Punkt der Ausbildungsskala sehr wichtig. Erst wenn der Takt in allen Gangarten gleichmäßig ist, kann es weitergehen. Bei jeder Trainingseinheit sollte dem Takt und der Losgelassenheit genügend Zeit eingeräumt werden. Gerade in der Aufwärmphase sollten die Pferde genügend Zeit bekommen ihre Balance zu finden. Es ist auch eine großartige Zeit, um das Pferd zu beobachten. Benutzt es noch die gleiche Strategie wie gestern, um sich auszubalancieren? Fühlt es sich harmonisch an oder gibt es kleine oder große Blockaden im Körper? Mit der genauen Beobachtung ergibt sich sofort, welche Themen in dieser Trainingseinheit im Fokus stehen.

Damit sich der Takt des Pferdes verbessert, hilft es zunächst die Pferde zu lockern und Verspannungen zu lösen.

Dann sollte das individuelle passende Grundtempo hergestellt werden ohne dass das Pferd in eine Schablone gezwängt wird. Dazu hilft sehr häufig, das reiten am lockeren Zügel.

 

Zum Beispiel können Sie erkennen, welchen Schulter- oder Beckengürtel Sie stärken sollten.

Gehen wir mal davon aus, Ihr Pferd schaut immer auf der rechten Hand leicht nach außen. Der ein oder andere würde nun sagen, dass er das Pferd also nach innen stellen sollte, um das zu korrigieren. Mir zeigt es nur, dass der äußere Schultergürtel schwächer ist und das Pferd seine Balancestange – den Hals – benutzt, um in Balance zu kommen. Auch erkennt man gut, welcher Beckengürtel schwächer ist. Das Pferd wird auf dieser Seite das Becken mehr abkippen oder mit diesem Bein weiter nach außen treten. Ein junges Pferd sollte dabei nicht gestört werden. Für ältere Pferde kann das Training dementsprechend gestaltet werden.

 

Haben wir das Pferd dabei gut unterstützt das korrekte Tempo zu finden, wird jeder Schritt, Tritt und Galoppsprung rhythmisch und räumlich scheinbar gleich.

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