Sind die ersten drei Punkte geschafft, können wir zum vierten Punkt der Ausbildungsskala kommen: dem Schwung (FN) oder der Aktivierung der Hinterhand (EWU)
Wie eben bereits besprochen benötigt das Pferd für die Anlehnung eine aktiv unter den Schwerpunkt tretende Hinterhand. Durch energisches Vorwärtsreiten wird die Schubkraft des Pferdes in der klassischen Reitweise entwickelt, um später in Tragkraft umgewandelt zu werden.
Geht ein Pferd losgelassen und mit Schwung, ist es für den Reiter sehr bequem zu sitzen, da es den Reiter in der Bewegung mitnimmt. Die Bewegung ist weich und harmonisch.
Der Bewegungsimpuls des Pferdes kommt aus der Hinterhand, die energisch ab fußt und wird nach vorne-oben gerichtet. Das Pferd soll also größere und höhere Tritte/Sprünge machen. Das Pferd vermittelt dabei den Eindruck, es würde bergauf laufen, da die Vorhand leicht wird und sich das Brustbein hebt.
Der Schwung ist die energische Übertragung der Kraft aus der Hinterhand auf die Vorwärts-Aufwärts- Bewegung.
Mit der Entwicklung des Schwungs oder der Aktivierung der Hinterhand beginnt die Weiterentwicklung des Reitpferdes hin zu einem Sportpferd, da die Bewegungszentren mehr positive Spannung übernehmen als für eine Gesunderhaltung nötig. Was aber nicht bedeutet, dass nun alle Freizeitreiter abschalten sollten. Je weiter ausgebildet das Pferd ist, desto länger kann es auch gesund bleiben.
Das Pferd beginnt zu diesem Zeitpunkt seine Muskulatur nun umzubilden. So wird die Unterlinie straffer und die Oberlinie wird voller. Die Vorhand öffnet sich immer weiter und die Hinterhand schließt sich immer mehr. Denn nur mithilfe des Spannungsbogens können wir das Pferd geraderichten.